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AUGEN.BLICKEN.SZENEN.2

Theaterlandschaft

Eine Ausstellung mit Fotografien von
Sonja Rothweiler
 

Idee und Konzept: Martin Goltsch


Im Rahmen der Kunstwoche Vaals 2004
Ausstellung geöffnet vom 15.-18.Juli, jeweils 17.00-20.00 Uhr
Park Schlosshotel Bloemendal
Vaals/ Niederlande


Die Ausstellung “AUGEN.BLICKEN.SZENEN.2 - Theaterlandschaften” ist die konzeptuelle Fortsetzung von “AUGEN.BLICKEN.SZENEN. - Fotografiertes Theater”, die THEATERausBruch im Jahre 2002 gezeigt hat. Aufgrund der sehr positiven Resonanzen und Nachfragen haben wir uns bemüht, eine Fortsetzung des Ausstellungsgedankens mit einem neuen Schwerpunkt bzw. Aspekt zu konzipieren.


Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen großformatige Schwarz/Weiß-Fotografien der Fotografin Sonja Rothweiler (Schauspielhaus Düsseldorf, freiberuflich auch Theater Oberhausen, Mühlheim, Koblenz, Aachen, Komödie Düsseldorf u.a.), deren colorierte und damit fotografisch verfremdete Schauspielerportraits bereits in der ersten Ausstellung besondere Aufmerksamkeit hervorriefen.



Doch diesmal sollen nicht unterschiedliche fotografische Stile präsentiert und kontrastiert werden, sondern unter dem programmatischen Untertitel „Theaterlandschaft“ neue Perspektiven und Blickwinkel geschaffen werden, die sich aus dem Kontext der Betrachtung ergeben. So sollen diese schwarz-weißen Großformate in der Landschaft bzw. im Kontext von Natur gezeigt werden. Dabei ergeben sich verschiedene Kontraste, die tradierte Sehgewohnheiten aufbrechen und neue Betrachtungs- und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnen.

Die schwarz-weißen Theaterfotografien von Sonja Rothweiler zeigen Szenen und Bilder eines hochartifiziellen Kunst- und Kulturmomentes, der für den Augenblick eingefroren erscheint. Diese Konzentration des Augenblicks steht im Kontrast zur farbigen, bewegten und fortschreitenden Natur, die in der erschlossenen Welt auch eine Form der Kultur darstellt, nicht nur in kultivierten Parkanlagen. Kontrastiert und problematisiert wird dieses Verhältnis im Begriff „Theaterlandschaft“.


Der Erhalt und der Wert von Kulturlandschaften, ihr innerer Zusammenhang und seine Bedeutung für den Menschen stellt insbesondere in der gegenwärtigen gesellschafts- und kulturpolitischen Diskussion eine wichtige aktuelle Frage dar, die es noch zu beantworten gilt. Nicht nur die Zerstörung der Natur, sondern auch ein nach rein wirtschaftlichen Interessen kalkuliertes Kulturverständnis stellt einen Raubbau an den menschlichen Ressourcen dar. Doch so problematisch dieser kulturpolitisch aktuelle Zusammenhang hier betrachtet werden kann, so produktiv vermag eine solche Ausstellung in seiner Spannung sowohl neue Sichtweisen auf die Natur als auch auf die Fotografie und das Theater ermöglichen. Abgebildete künstlerische Szenen lösen sich aus dem traditionellen Kontext des Theaters und erschaffen dieses gleichzeitig neu, doch diesmal auf den Brettern, die Natur bedeuten: Theaterlandschaft.