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ROMEO UND JULIA

nach William Shakespeare

Einen Schwerpunkt von THEATERausBruch bildet u.a. seit 2002 die Theaterarbeit in Aachen-Ost, einem sogenannten „Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf“. Zahlreiche, vor allem junge Menschen aus dem Stadtteil nahmen in den letzten Jahren an angebotenen Projekten, Kursen, Bildungs- und Freizeitangeboten teil. Dabei wurde mit den verschiedensten Institutionen kooperiert. Das von Theaterleiter und Regisseur Martin Goltsch sowie Fachlehrerin/ Dipl. Soz.päd. Brigitte Köhr entwickelte Konzept einer systematischen Verknüpfung von qualifizierter Theaterarbeit mit sozialpädagogischen und jugendkulturellen Ansätzen erregte über den künstlerischen Erfolg hinaus überregionale Aufmerksamkeit. Die Konzepte wurden zum Modell und Vorbild verschiedenster Institutionen und Projekte, da hier neue Wege jugend- , inter- und soziokultureller Arbeit in einem Benachteiligtenmilieu aufgezeigt und sehr erfolgreich umgesetzt werden konnten. Auch unter lernpädagogischen und integrativen Aspekten traf die Arbeit auf das besondere Interesse von Universitäten, Schulen und Jugendeinrichtungen. Die praktizierte Arbeit mit den jungen Menschen mit teilweise erheblichen individuellen, sozialen und multikulturellen Problemhintergründen hat eine enorme persönlichkeitsbildende Relevanz für die Beteiligten. Neben schulischen und beruflichen Schlüsselqualifikationen werden in hohem Maße soziale und multikulturelle Kompetenzen gefördert.


Im Jahr 2004 wurde die konzeptionelle Theaterarbeit von THEATERausBruch landesweit ausgezeichnet durch das Ministerium für Schule, Kinder und Jugend des Landes NRW sowie die Landesarbeitsgemeinschaft Kulturpädagogische Dienste/ Jugendkunstschulen NRW. In der Begründung wurde die hoch qualitative Verknüpfung von „künstlerischen, sozialpädagogischen und gesellschaftspolitischen Ansprüchen“ hervorgehoben. Die Inszenierung „Lysistrata“ (Leitung und Regie: Martin Goltsch / Pädagogisches Konzept: Brigitte Köhr) in Aachen-Ost wurde im Rahmen des „Jugendkulturpreises NRW“ preisgekrönt und mit dem Sonderlob der Jurys ausgezeichnet.

Das Theater Aachen und THEATERausBruch setzten in einer Kooperation die entwickelte Konzeption und nachhaltige Theaterarbeit in Aachen-Ost gemeinsam fort. Die Inszenierung von Schillers „Die Räuber“ (Regie: Martin Goltsch) in einer stillgelegten Industriebrache fand sehr großen Zuschauerzuspruch. Auch hier konnten wieder in besonderer Weise Zielgruppen und Publikumsschichten erreicht werden, die in der Regel als bildungs- oder theaterfern gelten. Der Erfolg des Projektes ist mit einem Imagegewinn des Stadtteils und seiner Beteiligten weit über das Ostviertel hinaus verbunden.

THEATERAACHEN

in Kooperation mit

THEATERausBruch

 



Spendenaktion des Kiwanis Club:
Wir freuen uns über diese Engagement und sagen herzlichen Dank!

Sa, 25. Apr. 2009
Aachener Nachrichten

„Wertvolle Arbeit“
5000 Euro für das Theaterprojekt Aachen Ost
Von Nina Krüsmann

Aachen. Mit „Romeo und Julia“ feiert das Theaterprojekt Aachen-Ost, eine Kooperation zwischen dem Theater Aachen und TheaterausBruch, in dieser Spielzeit große Erfolge. Davon zeigte sich auch der Kiwanis Club Aachen Urbs Aquensis beeindruckt und spendete prompt 5000 Euro.

„Von dieser Spende haben wir beide etwas. Die Förderung von Jugendlichen ist das wichtigste Ziel unseres Clubs und der kulturelle Austausch ist für unsere Mitglieder wertvoll“, betonte Kiwanis-Präsident Oliver Luitjens. „Das Theater leistet mit viel Liebe wertvolle Jugendarbeit –es wäre schade, so etwas Tolles nicht zu unterstützen“, sagte Jürgen Kratzenberg von Kiwanis.
Das Projekt will an ungewöhnlichen Aufführungsorten außergewöhnliches Theater bieten. Das Konzept ist dabei ebenso einfach wie gewinnbringend: Junge Leute, die größtenteils noch nie mit dem Theater in Berührung kamen, stellen begeisternde Aufführungen auf die Beine. Alle 19 „Romeo und Julia“-Aufführungen seit der Premiere im Oktober 2008 waren ausverkauft. Im Durchschnitt 20 Jahre alt sind die 17 jungen Leute, die größtenteils einen Migrationshintergrund haben.

Regisseur Martin Goltsch wählte mit diesem Klassiker einen Theaterstoff, der genug Potenzial für eine zeitgemäße und brisante Interpretation bietet. Arbeitslosigkeit, Liebeskummer, Generationenkonflikt und Gewalt –all die Schwierigkeiten aus dem Alltag der Jugendlichen im Ostviertel kommen in Shakespeares Schauspiel vor. In Goltschs Interpretation sind aus den Capulets und Montagues eine türkische und eine deutsche Familie geworden.
Ein Erfolgskonzept, das in Zukunft weiterverfolgt werden soll. „Aus dem Projekt Ost wird jetzt das Projekt A. Demnächst gehen wir auch in andere Stadtteile“, erklärte Lukas Popovic, Regisseur am Theater Aachen. „A“ stehe dabei für Aachen, Aufbruch und andere Assoziationen.


Mo, 20. Apr. 2009
Aachener Zeitung

Verwandlung vom O zum A wird kräftig unterstützt
Kiwanis spenden 5000 Euro für Theaterprojekt. Gemeinsamer Weg beginnt.
Aachen. Aus dem Projekt Aachen-Ost wird das Projekt A. Nicht weil es darum geht, Buchstaben einzusparen, sondern weil die Kooperationsinitiative zwischen Stadttheater und „Theaterausbruch“ zukünftig auch andere Stadtteile bespielen wird.

„A steht für Ausbruch und Aufbruch“, sagt Dramaturg Lukas Popovic, der als Verbindungsmann des Stadttheaters zum „Theaterausbruch“ fungiert. So eine Neuausrichtung ist natürlich auch mit neuen Kosten verbunden. Deswegen kommt die 5000-Euro-Spende des Kiwanis Club Aachen Urbs Aquensis genau zur rechten Zeit. „Als wir das Projekt gesehen haben, da war es keine Frage, dass wir helfen“, sagt Club-Mitglied Jürgen Kratzenberg. Denn schließlich gehe es den Kiwanis bei ihrem Engagement stets um die Förderung von Kindern und Jugendlichen.
Reicht nicht für Busfahrkarten
Genau das ist es, was das Projekt A auszeichnet. Auch wenn es laut Martin Goltsch nicht immer einfach sei. „80 bis 90 Prozent unserer jungen Leute haben noch nie Theater gespielt“, sagt der „Theaterausbruch“-Regisseur. Und manchmal reiche das Geld der Schauspieler nicht für eine Busfahrkarte, um zu den Proben zu kommen.
Dem Erfolg des Theaterprojekts haben solche und ähnliche Widrigkeiten keinen Abbruch tun können. Die beiden bisherigen Inszenierungen, „Die Räuber“ und „Romeo und Julia“, waren so beliebt, dass jeweils eine zweite Staffel angeboten werden konnte. Die Kritiken waren glänzend.
Kratzenberg und seine Kiwanis-Kollegen sind jedenfalls überzeugt, dass sie das Geld gut angelegt haben. „Wir beginnen damit einen gemeinsamen Weg“, sagt Kratzenberg, dem einen engere Zusammenarbeit des Clubs mit dem Theaterprojekt vorschwebt. Vorstellbar seien beispielsweise Wohltätigkeitsaktionen auf der Bühne des Stadttheaters. (chc)