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LYSISTRATA

nach Aristophanes

Preisgekrönte und ausgezeichnete Inszenierung beim Jugendkulturpreis NRW 2004 !


Inszenierung: Martin Goltsch

Spielpädagogik: Brigitte Köhr


Die Diskothek „Akropolis“, irgendwo in der Nähe.
Hier treffen sich verschiedene Jugendgangs und Volksgruppen, um ihren Krieg auszufechten: Gewalttätigkeiten, Schlägereien, Bedrohungen, Vorurteile, Ausgrenzungen.
Warum? Das weiß eigentlich keiner mehr so genau.
Waren es die falschen Klamotten? Die falsche Musik? Die falsche Sprache? Der falsche Blick? Egal, Männer brauchen es auch nicht zu wissen. Der Krieg macht sie zu Männern, das reicht.

Lysistrata, eine junge Frau aus einer der Gangs, sieht das jedenfalls anders. Und sie hat die Schnauze voll von den Gewalttätigkeiten. Vielen Frauen geht es genauso, denn sie sind meist die Leidtragenden der männlichen Selbstherrlichkeit.
Bei einem Geheimtreffen mit den Frauen der verfeindeten Parteien beschließen diese unter der Führung Lysistratas einen Pakt:
Sie wollen sich so lange ihren Männern sexuell entziehen, bis diese endlich einen Friedensvertrag schließen. Also: Kein Knutschen, kein Anfassen, kein Garnix – bis sich die verfeindeten Männer die Hände reichen. Darüber hinaus wird von den Frauen auch gleich die Barkasse geklaut und die Diskothek verrammelt – bis endlich Frieden herrscht!!!

Und die Reaktion der Männer?
Erst höhnisches Gelächter: den Weibern muss einfach mal wieder der Arsch versohlt werden, damit die wissen, wo´s langgeht! Und damit sie wieder cool werden nach dieser verrückten Idee!
Doch das Arschversohlen gestaltet sich schon beim ersten Versuch als schwierig.
Langsam aber sicher vergeht den Männern das Lachen...
Und zunehmend fangen alle an zu schwitzen: Männer wie Frauen.
Wird etwa einer uncool...!?


In der von Regisseur Martin Goltsch entwickelten Spielidee und inszenatorischen Konzeption ist der ursprüngliche Handlungsort „Akropolis“ in Athen eine Discothek, in der sich rivalisierende jugendliche Volks- und Szenegruppen treffen, deren unterschiedliche Rollenbilder, Traditionen und subkulturelle Erscheinungsformen hier aufeinanderprallen und in gewalttätige Auseinandersetzungen münden. Musik, Mode, Herkunft bedingen einerseits Identität und Lebensgefühl, andererseits ein konfliktbeladenes Potential für Reibung, Vorurteile und Gewalt.


Aristophanes wurde geboren um 447 v.Chr. wahrscheinlich in Athen, gestorben etwa 385 v.Chr. Er schrieb 44 Komödien (zum Teil unter Decknamen), von denen nur 11 erhalten sind. Über sein Leben ist nichts bekannt.Sein Stück „Lysistrata“ entstand 411 v.Chr. und gehört zu den Klassikern der Weltliteratur.