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LYSISTRATA

nach Aristophanes

Jugendkulturpreis 2004


Die Inszenierung “Lysistrata” (Regie: Martin Goltsch) von THEATERausBruch wurde beim Jugendkulturpreis NRW 2004 preisgekrönt mit dem Sonderlob der Jury. Die alle zwei Jahre vergebene Auszeichnung von Ministerin Ute Schäfer (Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW) und Kurt Eichler (Kulturpädagogische Dienste/ Jugendkunstschulen NRW) wurde in Bottrop im Rahmen eines Festaktes überreicht.




Aachener Nachrichten, 13.10.2004

Auszeichnung für «Lysistrata»-Projekt

Aachen/Bottrop. Zu den Preisträgern des «Jugendkulturpreises NRW 2004» gehört das freie Aachener Theaterensemble «Theater Ausbruch». Die von Theaterleiter und Regisseur Martin Goltsch inszenierte «Lysistrata» nach Aristophanes erhielt die Sonderauszeichnung der Jury. Überreicht wurde der Preis in Bottrop von Ministerin Ute Schäfer und Kurt Eichler von der Landesarbeitsgemeinschaft Kulturpädagogische Dienste.
Um die neun begehrten Auszeichnungen des alle zwei Jahre ausgeschriebenen Jugendkulturpreises hatten sich landesweit 284 Projekte mit mehr als 20.000 beteiligten Jugendlichen aus den unterschiedlichsten kulturellen Bereichen beworben.
Über 1000 Gäste waren nach Bottrop gekommen, um die Verkündung der Preisträger live zu erleben.
Überegional Aufmerksamkeit erregt
Den mit 2000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt das Wuppertaler «Medienprojekt» mit dem Film «Hallo Krieg». Mit «Lysistrata» erzielte Martin Goltsch in der Sparte «Theater» das herausragendste Ergebnis und erhielt eine Sonderauszeichnung für seine Inszenierung, die in einem sozialen Brennpunkt Aachens die Probleme Jugendlicher thematisierte. Die Jury lobte in seiner Preisbegründung vor allem die «theaterpädagogische Gratwanderung zwischen künstlerischen, sozialpädagogischen und gesellschaftspolitischen Ansprüchen».
Die Inszenierung und das Projekt hatten bereits im Vorfeld überregional Aufmerksamkeit erregt, dennoch waren die von «Theater Ausbruch» angereisten Mitglieder Martin Goltsch, Brigitte Köhr und Andreas Heitkamp sowie einige beteiligte Jugendliche des Projekts freudig überrascht bei der Bekanntgabe der Preisträger.



Aachener Zeitung, 12.10.2004

Ministerin Schäfer ehrt die Macher von «Lysistrata»
Aachen. Bei den Künstlern des Aachener «Theater ausBruch» und vielen Jugendlichen im Ostviertel dürfen die Sektkorken knallen. Für seine Inszenierung «Lysistrata» unter der Regie von Martin Goltsch ist das Ensemble jetzt durch Ministerin Ute Schäfer in Bottrop mit einer Sonderauszeichnung im Rahmen des «Jugendkulturpreises NRW 2004» bedacht worden.

284 Bewerber
Um die neun Auszeichnungen des alle zwei Jahre ausgeschriebenen Preises hatten sich landesweit 284 Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen beworben, insgesamt waren über 20.000 Jugendliche beteiligt.
Den mit 2000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt das Wuppertaler «Medienprojekt e.V.» mit dem Film «Hallo Krieg». Mit «Lysistrata» erzielte Goltschs Inszenierung des klassischen Dramas von Aristophanes vor dem Hintergrund aktueller sozialer Brennpunkte im Ostviertel in der Genresparte «Theater» das herausragendste Ergebnis.
Die Jury lobte vor allem die «theaterpädagogische Gratwanderung zwischen künstlerischen, sozialpädagogischen und gesellschaftspolitischen Ansprüchen».

Konfliktpotenziale
Im vergangenen Jahr hatte Goltsch in Zusammenarbeit mit dem Sozialpädagogen und Leiter des Josefshauses, Richard Okon, sowie dem Verein Aachener Friedenspreis den klassischen Stoff mit jungen deutsch- und türkisch-stämmigen Jugendlichen aus dem Ostviertel auf die Bretter gehoben. Sie erzählten die Geschichte von den jungen Frauen, die sich ihren Männern verweigern, solange die ihre Konflikte mit Waffengewalt austragen, vor allem mit Blick auf konkrete Konfliktpotenziale in ihrem persönlichen Umfeld.(mh)

Die Veranstalter und ihre Gäste waren zufrieden. Ein Wettbewerb mit Rekordergebnis: 284 Bewerbungen aus 110 Städten und Gemeinden mit 20.000 beteiligten Jugendlichen zeigten Jugendkultur pur. Für herausragende Leistungen wurden insgesamt 9 Preise vergeben. NRW-Staatssekretär Schulz-Vanheyden (links) und Bottrops scheidender Oberbürgermeister Löchelt (2. von rechts), der zur Preisverleihung seine letzte, begeisternde Amtsrede hielt.

 

WDR Nachrichten aus Aachen und der Euregio, 11.10.2004

Aachen: Initiative “THEATERausBruch” mit Sonderpreis ausgezeichnet

Damit würdigte die Jury beim Jugendkulturpreis NRW das Engagement des Theaters an sozialen Brennpunkten der Stadt Aachen. Die Schauspieler hatten gemeinsam mit Schülern und Arbeitslosen das griechische Stück “Lysistrata” inszeniert, um damit auf aktuelle Probleme Jugendlicher aufmerksam zu machen. Um die Auszeichnung des Jugendkulturpreises NRW hatten sich landesweit fast 300 Projekte beworben.


 

Aachener Nachrichten, 30.10.2004

Die gewitzte Lysistrata hat ihr Ziel wieder mal erreicht

Mit ihrem außergewöhnlichen Projekt bescherte die Gruppe „Theaterausbruch“ Jugendlichen im Ostviertel ein Erfolgserlebnis

Aachen. Ihren verdienten Lohn erhielten Theaterleiter Martin Goltsch und Sozialpädagogin Brigitte Köhr für ihr ungewöhnliches «Lysistrata-Projekt» kürzlich in Form des Jugendkulturpreises NRW 2004 für eine «theaterpädagogische Gratwanderung zwischen künstlerischen, sozialpädagogischen und gesellschaftspolitischen Ansprüchen». Was sich so umständlich anhört, hat mit Theaterfieber, dem altgriechischen Dichter Aristophanes und seiner klugen Streik-Anführerin «Lysistrata» zu tun, vor allem aber mit einer unglaublich fordernden und fördernden «Probezeit», die völlig verschiedenartige Jugendliche im Ostviertel und die «Theaterausbruch»-Crew fast ein Jahr lang zusammenschweißte.

Nerven aufreibend

Dass am Ende dieser für alle Beteiligten ungewohnten und Nerven aufreibenden Arbeit ein bühnenreifes Theaterstück mit 13 Aufführungen stehen würde, glaubte selbst Theaterchef und Regisseur Martin Goltsch zunächst nicht. Nachdem das erste Treffen im «Josefshaus», dem Jugendzentrum St. Josef in Aachens Osten, damit geendet hatte, dass ein junger Mann eine Pistole zog, gingen die Erwartungen gegen Null.
Junge Leute zwischen 16 und 28 Jahren, aus grundverschiedenen Kulturen und Milieus stammend, mit erheblichen Alters- und Bildungsunterschieden - in der «Aachener Bronx» trafen Menschen aufeinander, die sich unter «normalen Umständen» vielleicht nie begegnet wären. Für Goltsch (41), den engagierten Theatermacher aus der Freien Szene, war das riskante Unterfangen von besonderem Reiz, weil er schon lange sein «Lysistrata-Projekt» mit jugendlichen Laien verwirklichen wollte.
Ohne die 40-jährige Brigitte Köhr, die die jungen Mitwirkenden pädagogisch betreute und ihre ganze Familie in das Projekt mit einband, wäre das Unternehmen wohl schnell gescheitert. Denn viele der jungen Leute mussten erst mühsam so «selbstverständliche» Bedingungen wie Pünktlichkeit oder regelmäßiges Erscheinen lernen und akzeptieren; die Konzentrationsfähigkeit war bei einigen «auf ca. fünf Minuten» beschränkt. Wahrlich keine leichte Aufgabe, zumal Goltsch nicht bereit war, den klassischen Text vom Liebesstreik der klugen Lysistrata in einen gefälligen Jugendjargon zu übertragen.

Gewaltiger Zoff

Nicht nur zwischen Jungen und Mädchen gab's oft gewaltigen bis gewalttätigen «Zoff». Viele der Theater-Neulinge lernten hier erstmals so etwas kennen wie Disziplin, Gemeinschaftsgefühl und Ausdauer. Oft genug musste die Sozialpädagogin Brigitte Köhr Zerstrittene und «Streikende» auffangen, damit die bunte Truppe «bei der Stange» blieb, doch etliche wurden dann doch zu «Abgängern», übrigens auch aufgrund von Gruppendruck oder elterlichem Einfluss. Der harte Kern aber schaffte es mit viel Power, «konsequent zu bleiben» und verhalf dem Projekt - mit dem alten Aristophanes-Text - zum Erfolg und der jetzigen Auszeichnung.
Geschickt hatte Martin Goltsch die Geschichte des endlosen Krieges zwischen Athen und Sparta ins Heute verlegt, in eine Disco «Akropolis», wo die gewitzte Athenerin Lysistrata die Frauen beider Städte zum Sexualboykott aufruft, damit ihre Männer endlich Frieden schließen. Das Thema des Liebesstreiks sprach besonders die weiblichen Mitwirkenden an, aber auch der «sinnlose Krieg» faszinierte die jungen «Ostler».
 Erst vor sechs Jahren entstand die freie Gruppe «Theaterausbruch» in Aachen, gegründet von Martin Goltsch, Brigitte Köhr und Andreas Heitkamp. Im aktuellen Programm «So dumm geht das Leben vorbei» nach Szenen von Anton Tschechow, das im September eine rauschende «Mörgens»-Premiere feiern konnte, kann man Köhr und Goltsch als Akteure erleben. Seit dem 1. Oktober läuft das Tschechow-Programm im Theater 99, Gasborn 9-11, und ist auch am Samstag, 30. Oktober, um 20 Uhr dort wieder zu sehen. Anschließend wird im Theater die Sonderauszeichnung für «Lysistrata» gebührend gefeiert. (scho)



Deister- und Weserzeitung, 16.10.2004

„Vielleicht klappt's auch demnächst wieder mit einem Hameln-Gastspiel“

Martin Goltsch mit „THEATERausBruch“ Preisträger beim Jugendkulturpreis

Bottrop. Zu den frisch gekürten Preisträgern des „Jugendkulturpreises NRW 2004“ gehört das freie Aachener Theaterensemble „THEATERausBruch“, das durch seine Gastspiele auch in Hameln nicht unbekannt ist. Der aus Hameln stammende Theaterleiter und Regisseur Martin Goltsch erhielt für seine herausragende Inszenierung der „Lysisitrata“ (Aristophanes) die Sonderauszeichnung der Jury durch Ministerin Ute Schäfer. In Bottrop nahm Martin Goltsch mit Mitgliedern seines Ensembles THEATERausBruch die Ehrung entgegen. Um die neun begehrten Auszeichnungen des alle zwei Jahre ausgeschriebenen Jugendkulturpreises 2004 hatten sich landesweit 284 herausragende Projekte aus 110 Städten, Gemeinden und Kreisen beworben mit über 20 000 beteiligten Jugendlichen.

Der „Jugendkulturpreis NRW“ hatte in diesem Jahr ein Rekordergebnis an Bewerbungen für die angesehenen Preise erzielt. Insgesamt neun Preise für außergewöhnliche Leistungen aus den unterschiedlichsten kulturellen Bereichen verteilte die aus Jugendlichen und Erwachsenen paritätisch besetzte Wettbewerbsjury bei der achten landesweiten Ausschreibung.
Gesamtsieger des mit 2000 Euro dotierten Hauptpreises aus allen kulturellen Sparten erhielt das Wuppertaler „Medienprojekt e.V.“ mit dem Film „Hallo Krieg“. Mit Goltschs Inszenierung „Lysisitrata“ von Aristophanes erhielt THEATERausBruch eine Sonderauszeichnung. Das Theaterstück thematisierte die Probleme Jugendlicher in einem sozialen Brennpunkt Aachens. Die Jury lobte in seiner Preisbegründung vor allem die „Gratwanderung zwischen künstlerischen, sozialpädagogischen und gesellschaftspolitischen Ansprüchen“.

Die konzeptuelle Theaterarbeit und spektakuläre Inszenierung verschaffte THEATERausBruch aber nicht nur besondere Beachtung auf Landesebene. Die bundesweit erschienene Dokumentation „Experten in eigener Sache - Jugendkulturpreis NRW 2004“ räumt Leiter und Regisseur Martin Goltsch neben verschiedensten Beiträgen aus dem ganzen Bundesgebiet einen besonderen Platz ein und unterstreicht den Anspruch der Kinder- und Jugendkulturarbeit, „Kindern und Jugendlichen eine Bühne zu geben“. Die ersten Schritte als Jugendlicher selbst unternahm Martin Goltsch auf der Bühne des Viktoria-Luise-Gymnasiums unter der Leitung von Jürgen Schoormann. Auch als ehemaliger Vorsitzender der DPSG Hameln prägte er die Jugendarbeit in der Rattenfängerstadt mit.

„Aber vielleicht klappt´s ja auch demnächst wieder mit einem Gastspiel“, freut er sich auf ein Wiedersehen in Hameln, „dann brauchen viele Zuschauer auch nicht so weit zu reisen.“ Denn immer noch kommen Hamelner nach Aachen, um seine Inszenierungen zu sehen. Eben erst wurde seine Premiere der Inszenierung „So dumm geht das Leben vorbei“ mit Szenen und Einaktern von Anton Tschechow begeistert gefeiert.




Westfälische Nachrichten, 13.10.2004

Preisträger am Samstag im Forum

„THEATERausBruch“ erhält Jugendkulturpreis

Havixbeck. Zu den frisch gekürten Preisträgern des ,,Jugendkulturpreises NRW 2004“ gehört das freie Aachener Theaterensemble ,,THEATERausBruch“, das am Samstag (16. Oktober) ein Gastspiel in Havixbeck gibt. Theaterleiter und Regisseur Martin Goltsch erhielt für seine herausragende Inszenierung der ,,Lysisitrata“ (Aristophanes) die Sonderauszeichnung der Jury durch Ministerin Ute Schäfer. Die Jury lobte in seiner Preisbegründung vor allem die ,,Gradwanderung zwischen künstlerischen, sozialpädagogischen und gesellschaftspolitischen Ansprüchen“.
Die spektakuläre Inszenierung hatte bereits im Vorfeld überregional Aufmerksamkeit erregt, dennoch wurden die von ,,THEATERausBruch“ aus Aachen angereisten Martin Goltsch, Brigitte Köhr und Andreas Heitkamp sowie einige beteiligte Jugendliche des Theaterprojektes bei der Preisvergabe in Bottrop freudig überrascht bei der Bekanntgabe der Preisträger. Zum Leitungsteam des ,,THEATERausBruch“ gehört auch die aus Havixbeck stammende Brigitte Köhr, die das gewagte Projekt vor allem pädagogisch betreute. Nun kommen die frisch gebackenen Preisträger am Samstag auf Einladung des ,,Törchen“ nach Havixbeck, um dort ihre neueste Theaterproduktion ,,So dumm geht das Leben vorbei“ mit Szenen und Einaktern von Anton Tschechow zu zeigen.